Letzter Alpenvereinsvortrag ...

Viele Jahre habe ich mit meiner Frau zusammen die Vorträge des Alpenvereins im Rats verfolgt. Dadurch sind auch wir bergaffin geworden und letztlich in Schenna, unserem liebsten Urlaubsdörfchen gelandet. Die Mitgliedschaft im Verein war Ehrensache und als ein neuer Vortragswart gesucht wurde, hat man mich übergangsweise dazu genötigt und schließlich habe ich 13 Jahre lang dieses Ehrenamt bekleidet. Ich habe nie gefehlt und alle Vorträge sind mehr oder weniger gut gelaufen. Vom absoluten Profireferenten mit 6mal8-Leinwand und Luftlandeblechen für die Treppenstufen bis zum einfachen Amateurkraxler mit Diakasten, von Pilgerwegen in Deutschland bis zum Himalaya war alles dabei. Ich habe viel improvisiert, organisiert und moderiert. Nett war es!
Das Treffen der Vortragswarte habe ich nur einmal besucht, in Hildesheim, und das hat auch gereicht. Mit meiner Harley, meinem NICHT-Jack-Wolfsskin-Outfit und einem Lächeln im Gesicht war ich der Exot unter den Vortragswarten, die alle per Bahn angereist sind und ausschließlich in Funktionskleidung mit ernster Miene sparsam und leise da saßen.
Der Vortragswartevorsitzende war ganz speziell, und brauchte 100e Sätze bevor er auf den Punkt kam. An politischer Korrektheit war das alles nicht zu überbieten: „mit klimafreundlichem Gruß“ - „wir brauchen mehr Klimavorträge“ - „darf ich noch etwas zu CO2 sagen“ - „mit der Bahn zum Berg“ - „Fahrgemeinschaften“ - … Für mich war das nix!
Der Hauptverein hat sich dann Klimawandel, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, LGTB und Gendersprache auf die Fahne geschrieben und als noch aus der Sektion Forderungen nach Umstellung der Hütte auf „vegan“, Verbot von „rassistischen“ Desserts und Dokumentationszwang zur klimagerechten Anreise zu Veranstaltungen und Urlaub aufkamen, habe ich schnell gekündigt. Weil einfach kein Nachfolger gefunden wurde, habe ich die letzten 3 Vorträge noch als Nichtmitglied durchgezogen.

Wegweiser


letzter DAV Vortrag
Letzter Vortrag war der launige Bericht eines Hüttenwirtes mit extra von unserer netten Öffentlichkeitsreferentin angefertigter Wegweisungssäule.
Nun kann ich ohne Hemmungen die Alpen wieder mit Mopped und Jeep bei Bier, Wein und lokaler, deftiger Kost genießen.