Marktbreit

Marktbreit am Main mit Harley …
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Die Schenna-Strecke führt immer über Main und Donau hinweg. Wenn man von der Autobahn zu diesen Flüssen schaut, möchte man eigentlich runterfahren und mal schauen, wie es da aussieht. Geht aber nicht, weil vertane Urlaubszeit für die Frau. Auf der letzten Harley-Rückreise meinte mein schmerzendes Hinterteil aber kurz vor dem Main, dass dieses Maintal doch vielleicht mal einen Besuch wert wäre. Gute Idee, ich mache eine Zwischenübernachtung in Marktbreit, einer sehr alten, fränkischen Weinstadt. Von der hektischen A7 runter in ein verträumtes, verschlafenes Nest mit mittelalterlichem Flair. Harley fährt durch kleinste Gassen direkt bis zum Mainufer und kommt vor dem „Gasthaus zum Goldenen Schiff“ zum Stehen. Glücksfall! Eines der ältesten fränkischen Gasthäuser von 1568 und wohl in seinen letzten Jahren. Eine originale, ältere Wirtin teilt mir ein ruhiges Zimmer zu aus dem meine Frau sicher im Galopp wieder rausgelaufen wäre, aber sie ist nicht da und mir gefällt es: wie zwischen Mosel und Ahr, 1 Stern, dunkelgrüne Fliesen im Bad und eine gastliche Gaststube aus schwarzen Holz. Und dann sorgt die Wirtin noch dafür, dass meine Harley sich über Nacht in einer verschlossenen Garage ausruhen kann. Das liebt Mann! Sofort raus mit kurzer Hose zur Besichtigung. Aber es ist alles tot im Corona-Sommer. Ein kleines Cafe an einem idylischen Platz muss schon nach dem 2. Wein schließen und sonst gibt es nichts. Die Stadt ist toll. Ich streife durch Fachwerkgassen mit kleinen Kanälen und Bächen, quere die Mainbrücke von der aus Jugendliche in den Main springen, sehe am Ufer wenige Wohnmobile, Angler, Paddler und Schwimmer. Es ist unglaublich leise und die untergehende Sonne taucht das Mainufer in warmes Licht. Hunger, das wird schwierig, denn es ist ja Corona, also vieles zu. Direkt neben dem Gasthaus am Main wird aber ein einfacher Tisch frei. Ein sehr netter Wirt setzt noch bayerische Wohnmobilisten mit dran und dann wird einfach aber lecker geschlemmt und den Campern demonstriert, wie viel Wein so ein norddeutscher Mopedfahrer schlucken kann. Entsprechend ruhige Nacht, einsames frühes Frühstück, kleine Rechnung und schnelle Sause heim …
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