Wahlkampf ...
13.02.25 - 21:32 Filed in: Tagebuch
…
Dienst am Infostand …
Früher war es so schön: man hat gerne das geglaubt, was in der Tagesschau kam und der Wetterbericht hatte meistens recht. Die Politiker waren Persönlichkeiten wie Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl, genossen vollstes Vertrauen der Bevölkerung für die sie sich engagierten. Deutschland war hochangesehen in der Welt, denn wir hatten Goethe, Michael Schumacher und bauten 911er von denen die ganze Welt träumte.
Das ist heute anders!
Im Bundestag sitzen Personen, die oft wenig bis gar nichts in ihrem Berufsleben geleistet haben und die vielfach wirres Zeug von sich geben. Das Volk leidet unter Teuerung, Verarmung und Vorschriften. Die Welt lacht über unsere masochistische Politik und wirtschaftlich geht es rapide den Bach runter. Ist nur noch nicht so schlimm, denn wird können ja erstmal noch unser Erbe verprassen.
Eine Partei sticht da heraus. Ihre Mitglieder sind ordentlich gekleidet, kommen aus soliden Positionen in der freien Wirtschaft und glänzen durch Sachkompetenz.
Die Menschen, die noch selbstständig denken, haben aber Angst sich zu dieser Partei zu bekennen, weil sie Diskriminierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung fürchten.
Angesagt ist nämlich woke, links und öko!
Und wer da nicht mitmacht ist rechts und das ist böse.
Und nun ist eben Wahlkampf. Auf vielen öffentlichen Plätzen wie Märkten, Fußgängerzonen und Veranstaltungen werben die Parteien mit ihren Programmen für sich.
Gerne spreche ich interessiert und in netter Form mit allen Anbietern und es ergeben sich oft angeregte Diskussionen über Sachthemen und Zusammenhänge.
Ich habe mich nämlich mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinandergesetzt und festgestellt, dass für meine eigenen persönlichen Interessen und Belange nur eine Partei in Frage kommt, denn ich habe bis 67 gearbeitet, besitze bescheidene Immobilien zur Altersvorsorge, fahre gern Motorrad und laute Autos, reise oft und gerne, esse Bratwurst und habe eine Frau.
Um interessierten Menschen wie mir das Wahlprogramm dieser Partei zu erläutern war ich also gerne bereit, auf ihren Infoständen mitzuhelfen.
Es kam aber anders als gedacht:
Wir bauten in vielen Dörfern und Städten hübsche Stände auf, legten Infomaterial bereit, zogen uns farblich passend an und setzten unser nettestes Lächeln auf.
Informationen, Diskussionen, Gespräche und Meinungsaustausch waren aber für uns gar nicht möglich. Denn vor uns, in gebührender Entfernung, sammelten sich „Gegner“, die keine Diskussion suchten, sondern nur gegen uns protestieren wollten. Und damit wir „verfeindeten“ Gruppen gar nicht erst aneinandergerieten, stand neben uns ein großes Polizeiaufgebot.
Die Polizisten waren sehr nett und sie baten uns, nicht zu den Demonstranten zu gehen um ein Gespräch mit ihnen zu beginnen, sondern 10m
Abstand zu halten und nur nett zu schauen. Das war schon ein wenig frustrierend. Also haben wir uns tatenlos das Geschehen ansehen dürfen.
Der „Feind“ bestand aus 3 Gruppen: hinten standen einfache Leute aus dem Dorf, die neugierig waren und wohl den Nachbarn zeigen mussten, dass auch sie uns hassten. Sie hatten eher traurige Gesichter und verhielten sich passiv. In der Mitte dann die Aktiven und Hyperaktiven aus der Gemeinde und umliegenden Dörfern. Sie hatten Plakate dabei, auf denen sie ihre vermeintliche Meinung zu verschiedenen Themen kund taten, aber auch Hass- und Hetzplakate mit denen sie (Anders)denkende aus ihrer Gemeinschaft verbannen wollten. Hunde, Babys, Kinder und Schüler wurden auch mit diesen Hassplakaten behängt und mussten böse in unsere Richtung knurren und schauen.
Ganz vorne waren dann die professionellen, gut gelaunten Aktivisten, welche mit 2 Bussen angekarrt wurden. Sie hatten lustige, bunte, oft selbstgemachte Kleidung an und bauten große Lautsprecheranlagen zwischen die Babys, Hunde und Plakatträger. Dann folgten die Shows gegen uns.
Selbstgemachte Lieder wurden mit den umstehenden Kindern eingeübt deren Texte den Hass und die Wut gegen uns, die wir immer noch nett da standen, zum Inhalt hatten. Zwei korpulente Frauen aus dem Kreis der Aktivisten tanzten mit ausschweifenden Armbewegungen, ein lustiger Clown zeigte rhythmisch beide Stinkefinger in unsere Richtung und als Höhepunkt einer jeweiligen Performance tänzelten dann zwei ganz dünne Wesen, die wohl Männer darstellen sollten, auf unseren Stand zu und küssten sich intensiv dabei.
Es wirkte alles sehr skurril und eher lustig, Aggression war nicht zu verspüren. So ging es zwei Stunden lang.
Ganz unbemerkt von der Szene kamen von hinten aber doch ein paar Interessenten an unseren Stand, welche ernsthaft, aber nett anfingen, mit uns zu diskutieren und drei von ihnen füllten sogar einen Mitgliedsantrag aus.
Die „gegnerischen“ Menschen gingen dann langsam weg, die Polizei hatte endlich Feierabend und wir nur kalte Füße.
Auf dem Rückweg zum meinem Auto gingen hinter mir vier hübsche ca.14jährige Mädels von der „feindlichen“ Seite. „Ich glaube, sie haben etwas verloren!“, rief eine von ihnen hinter mir her.
Ich sah mich um und auf dem Boden zwischen uns lag mein Partei-Ansteckbutton. Ich hob ihn auf und die Mädels waren völlig entsetzt über ihre eigene Höflichkeit dem jetzt erkannten „Feind“ gegenüber.
Ich lächelte erstaunt und bedankte mich überschwänglich: „Das war das Netteste, was mir heute passiert ist!“
Das Entsetzen der Mädels wich einem Lächeln und als ich später an ihnen vorbeifuhr winkten sie ganz süß zurück.
Ein schönes Ende dieses schrägen Tages …
(Wahlergebnis in diesem Ort: 33%)






Früher war es so schön: man hat gerne das geglaubt, was in der Tagesschau kam und der Wetterbericht hatte meistens recht. Die Politiker waren Persönlichkeiten wie Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl, genossen vollstes Vertrauen der Bevölkerung für die sie sich engagierten. Deutschland war hochangesehen in der Welt, denn wir hatten Goethe, Michael Schumacher und bauten 911er von denen die ganze Welt träumte.
Das ist heute anders!
Im Bundestag sitzen Personen, die oft wenig bis gar nichts in ihrem Berufsleben geleistet haben und die vielfach wirres Zeug von sich geben. Das Volk leidet unter Teuerung, Verarmung und Vorschriften. Die Welt lacht über unsere masochistische Politik und wirtschaftlich geht es rapide den Bach runter. Ist nur noch nicht so schlimm, denn wird können ja erstmal noch unser Erbe verprassen.
Eine Partei sticht da heraus. Ihre Mitglieder sind ordentlich gekleidet, kommen aus soliden Positionen in der freien Wirtschaft und glänzen durch Sachkompetenz.
Die Menschen, die noch selbstständig denken, haben aber Angst sich zu dieser Partei zu bekennen, weil sie Diskriminierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung fürchten.
Angesagt ist nämlich woke, links und öko!
Und wer da nicht mitmacht ist rechts und das ist böse.
Und nun ist eben Wahlkampf. Auf vielen öffentlichen Plätzen wie Märkten, Fußgängerzonen und Veranstaltungen werben die Parteien mit ihren Programmen für sich.
Gerne spreche ich interessiert und in netter Form mit allen Anbietern und es ergeben sich oft angeregte Diskussionen über Sachthemen und Zusammenhänge.
Ich habe mich nämlich mit den Wahlprogrammen der Parteien auseinandergesetzt und festgestellt, dass für meine eigenen persönlichen Interessen und Belange nur eine Partei in Frage kommt, denn ich habe bis 67 gearbeitet, besitze bescheidene Immobilien zur Altersvorsorge, fahre gern Motorrad und laute Autos, reise oft und gerne, esse Bratwurst und habe eine Frau.
Um interessierten Menschen wie mir das Wahlprogramm dieser Partei zu erläutern war ich also gerne bereit, auf ihren Infoständen mitzuhelfen.
Es kam aber anders als gedacht:
Wir bauten in vielen Dörfern und Städten hübsche Stände auf, legten Infomaterial bereit, zogen uns farblich passend an und setzten unser nettestes Lächeln auf.
Informationen, Diskussionen, Gespräche und Meinungsaustausch waren aber für uns gar nicht möglich. Denn vor uns, in gebührender Entfernung, sammelten sich „Gegner“, die keine Diskussion suchten, sondern nur gegen uns protestieren wollten. Und damit wir „verfeindeten“ Gruppen gar nicht erst aneinandergerieten, stand neben uns ein großes Polizeiaufgebot.
Die Polizisten waren sehr nett und sie baten uns, nicht zu den Demonstranten zu gehen um ein Gespräch mit ihnen zu beginnen, sondern 10m
Abstand zu halten und nur nett zu schauen. Das war schon ein wenig frustrierend. Also haben wir uns tatenlos das Geschehen ansehen dürfen.
Der „Feind“ bestand aus 3 Gruppen: hinten standen einfache Leute aus dem Dorf, die neugierig waren und wohl den Nachbarn zeigen mussten, dass auch sie uns hassten. Sie hatten eher traurige Gesichter und verhielten sich passiv. In der Mitte dann die Aktiven und Hyperaktiven aus der Gemeinde und umliegenden Dörfern. Sie hatten Plakate dabei, auf denen sie ihre vermeintliche Meinung zu verschiedenen Themen kund taten, aber auch Hass- und Hetzplakate mit denen sie (Anders)denkende aus ihrer Gemeinschaft verbannen wollten. Hunde, Babys, Kinder und Schüler wurden auch mit diesen Hassplakaten behängt und mussten böse in unsere Richtung knurren und schauen.
Ganz vorne waren dann die professionellen, gut gelaunten Aktivisten, welche mit 2 Bussen angekarrt wurden. Sie hatten lustige, bunte, oft selbstgemachte Kleidung an und bauten große Lautsprecheranlagen zwischen die Babys, Hunde und Plakatträger. Dann folgten die Shows gegen uns.
Selbstgemachte Lieder wurden mit den umstehenden Kindern eingeübt deren Texte den Hass und die Wut gegen uns, die wir immer noch nett da standen, zum Inhalt hatten. Zwei korpulente Frauen aus dem Kreis der Aktivisten tanzten mit ausschweifenden Armbewegungen, ein lustiger Clown zeigte rhythmisch beide Stinkefinger in unsere Richtung und als Höhepunkt einer jeweiligen Performance tänzelten dann zwei ganz dünne Wesen, die wohl Männer darstellen sollten, auf unseren Stand zu und küssten sich intensiv dabei.
Es wirkte alles sehr skurril und eher lustig, Aggression war nicht zu verspüren. So ging es zwei Stunden lang.
Ganz unbemerkt von der Szene kamen von hinten aber doch ein paar Interessenten an unseren Stand, welche ernsthaft, aber nett anfingen, mit uns zu diskutieren und drei von ihnen füllten sogar einen Mitgliedsantrag aus.
Die „gegnerischen“ Menschen gingen dann langsam weg, die Polizei hatte endlich Feierabend und wir nur kalte Füße.
Auf dem Rückweg zum meinem Auto gingen hinter mir vier hübsche ca.14jährige Mädels von der „feindlichen“ Seite. „Ich glaube, sie haben etwas verloren!“, rief eine von ihnen hinter mir her.
Ich sah mich um und auf dem Boden zwischen uns lag mein Partei-Ansteckbutton. Ich hob ihn auf und die Mädels waren völlig entsetzt über ihre eigene Höflichkeit dem jetzt erkannten „Feind“ gegenüber.
Ich lächelte erstaunt und bedankte mich überschwänglich: „Das war das Netteste, was mir heute passiert ist!“
Das Entsetzen der Mädels wich einem Lächeln und als ich später an ihnen vorbeifuhr winkten sie ganz süß zurück.
Ein schönes Ende dieses schrägen Tages …
(Wahlergebnis in diesem Ort: 33%)





